Factoring Factoring | Bild: ©CrazyCloud | Fotolia.com
Factoring ist in vielen Unternehmen eine Form des Forderungsmanagements geworden. Dabei geht es um den Verkauf von Kundenforderungen an eine Factoringgesellschaft. Bei der Einschätzung der Bonität der Unternehmen wird das Factoring von Banken oft positiv bewertet. Im Gegensatz zu Inkassoverfahren wird dabei der Factor zum rechtlichen Eigentümer der Forderung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Factoring stärkt die Liquidität von Unternehmen, da gestellte Rechnungen sofort bezahlt werden.
  • Verschiedene Arten bieten die Möglichkeit, die Leistungen auf den Bedarf zuzuschneiden.
  • Die Kosten bemessen sich an Umsatz, Bonität, Leistungsumfang und Kundenstruktur.
  • Vorteile: Verbesserung der Liquidität, Bonität und Bilanz
  • Nachteile: nicht für alle Branchen und Unternehmen geeignet, entstehende Kosten schmälern Gewinn

Das Prinzip auf den Punkt gebracht

1. Ein Unternehmen liefert seine Waren wie vereinbart an seinen Kunden. Dieser kann für den Rechnungsbetrag von 10.000 Euro ein Zahlungsziel von vier Wochen ausschöpfen. Für den Lieferanten heißt das, seine Liquidität ist für diesen Zeitraum um den ausstehenden Betrag eingeschränkt.

2. Deswegen verkauft er die Forderung an einen spezialisierten Dienstleister, der dem Lieferanten sofort zwischen 80 und 90 Prozent des Rechnungsbetrags auszahlt – in diesem Beispiel sind es 8.000 Euro.

3. Zahlungsempfänger für den Kunden wird nun das Factoringunternehmen – und das mit allen Konsequenzen: Der Kunde zahlt nicht, der Dienstleister führt nicht nur das qualifizierte Mahnverfahren durch, sondern bei Bedarf auch ein professionelles Inkasso.

4. Sobald der Rechnungsbetrag beim Factoringunternehmen eingegangen ist, erhält der Lieferant den einbehaltenen Anteil abzüglich einer vom konkreten Factoringvertrag abhängigen Gebühr – in diesem Fall zwei Prozent. Es werden also weitere also 1.800 Euro an den Lieferanten ausgezahlt.

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Definition

Als Factoring wird demnach der Verkauf von offenen Forderungen bezeichnet, um selbst bei späterer Fälligkeit sofort Zahlungseingänge zu gewährleisten und darüber hinaus das Forderungsmanagement outzusourcen.

Für welche Unternehmen ist Factoring sinnvoll?

Grundsätzlich eignet sich der Forderungsverkauf für alle Unternehmen, die ihre Liquidität durch die so erreichte Verkürzung der Zahlungsfristen stärken wollen. Da das Forderungsmanagement für die betreffenden Debitoren ausgelagert und vom Factoring Unternehmen gewährleistet wird, lassen sich gleichzeitig mehrere Effekte erzielen. Allerdings sind auch Einschränkungen zu beachten, die sich auf bestimmte Unternehmensgrößen und Branchen beziehen.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist nämlich, dass die Forderungen einredefrei, vollständig erbracht und nicht von Reklamationen belastet sind. Damit scheiden in der Regel Firmen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes, die nach VOB abrechnen, aus. Hier lohnt sich bei Bedarf eine Einzelfallprüfung. Ob das Factoring Unternehmen jedoch das Risiko eingeht, wegen einer Einrede nicht den vollen Rechnungsbetrag vom Kunden zu erhalten, bleibt fraglich.

Weitere Aspekte sind die Umsatzgröße und das Forderungsvolumen im Verhältnis zu den Kosten. Es gibt jedoch auch auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisierte Anbieter wie aifinyo. Es empfiehlt sich jedoch immer eine konsequente Kosten-Nutzen-Rechnung – sowohl für die Firma als auch für das Factoringunternehmen: Auch bei kleinen Forderungen muss derselbe Aufwand, nämlich die Bonitätsprüfung des Kunden sowie bei Bedarf Mahn- und Inkasso-Maßnahmen, betrieben werden.

Es lässt sich also festhalten, dass es vor allem für die Unternehmen sinnvoll sein kann, die

  • lange Forderungslaufzeiten effektiv verkürzen wollen,
  • ihre Kapitalressourcen angesichts der BASEL-Auflagen erhöhen wollen,
  • stark wachsen oder schwankende Umsätze generieren und die Grenzen ihrer Finanzierung sprengen,
  • zum Bilanzstichtag ihre Eigenkapitalquote verbessern wollen,
  • übermäßig von einzelnen Kunden und deren Zahlungsverhalten abhängen.

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Welche Arten werden angeboten?

Auf dem wachsenden Dienstleistungsmarkt lassen sich folgende Arten identifizieren:

Echtes oder unechtes

Ausschlaggebend für diese Einordnung ist die Zuständigkeit für das Ausfallrisiko: Während beim echten Factoring die Gefahr eines Zahlungsausfalls auf das Factoring Unternehmen übergeht, verbleibt es beim unechten Factoring beim Lieferanten. Dieser gravierende Unterschied schlägt sich naturgemäß in den Kosten nieder.

Offenes oder stilles

In diesem Fall ist entscheidend, ob der Kunde über die Abtretung der Forderungen informiert ist: Offenes Factoring bedeutet demnach, dass der jeweilige Debitor umfassend informiert ist und die Rechnung direkt an das Factoring Unternehmen leistet. Im Gegenzug bezahlt der Kunde beim stillen Factoring wie üblich an den Lieferanten, der wiederum den Betrag an das Factoring Unternehmen weiterleitet. Daraus resultieren einige Risiken für das Unternehmen, da sich die Kontrollmöglichkeiten drastisch reduzieren. Nicht unerwähnt bleiben soll noch eine Mischform, die sich als halboffenes Factoring bezeichnen lässt: Der Kunde erfährt nicht vom Factoring, leistet seine Zahlungen aber an das Factoring Unternehmen.

Fälligkeits bzw. Maturity

Eine der abgespeckten Arten stellt das auch als Maturity Factoring bezeichnete Fälligkeits-Factoring dar: Das Factoring Unternehmen übernimmt hier nur das Forderungsmanagement und das Ausfallrisiko, ohne den Rechnungsbetrag an das Unternehmen zu bezahlen.

Reverse-Factoring

Beim Reverse-Factoring verkehren sich die Vorzeichen: Unternehmen können mit diesem Vertrag dafür sorgen, dass die Rechnungen ihrer Lieferanten schnellstmöglich bezahlt werden und so deren Liquidität stärken. Auf dieser Grundlage können Unternehmen eventuell bessere Lieferbedingungen oder anderweitige Vorteile aushandeln, schonen aber gleichzeitig ihre Kreditlinien zur Warenvorfinanzierung. Das Factoring Unternehmen hat in diesem Fall lediglich die Bonität des Unternehmens zu prüfen, für das er das Ausfallrisiko trägt.

Inhouse oder Full Service Factoring

Diese Arten unterscheiden sich lediglich in puncto Leistungsumfang, den das Factoring Unternehmen gewährleistet: Während das Full Service Factoring sowohl für die Debitorenbuchhaltung und das Mahnwesen als auch für eventuell notwendige Inkasso-Maßnahmen verantwortlich zeichnet, bezieht sich das Inhouse Factoring lediglich auf den Forderungsverkauf.

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Wo liegen die Unterschiede zwischen Factoring und Inkasso?

Ein erster Ansatz zur Erklärung der Unterschiede zu Inkasso findet sich in der Erklärung: Dabei handelt es sich um den Verkauf von Forderungen an ein solches Unternehmen, das einerseits die sofortige Bezahlung der Rechnung und andererseits das Ausfallrisiko der Forderung übernimmt. Hier kann es entsprechend den unterschiedlichen Arten in Details zu Abweichungen kommen.

Inkassomaßnahmen beziehen sich wiederum auf den Ausgleich offener Forderungen: Der Kunde zahlt nicht, ein qualifiziertes Mahnverfahren eröffnet in der Folge die Möglichkeit, die Forderungen gerichtlich einzuklagen. Da dies nicht nur mit Aufwand verbunden ist, sondern auch Zeit in Anspruch nimmt, suchen Inkasso-Unternehmen in Vollmacht des Gläubigers den Weg einer außergerichtlichen Einigung. Das Forderungsausfallrisiko trägt weiterhin das Unternehmen, das erst nach dem Zahlungsverzug ein Inkasso-Unternehmen einschaltet. Kommt der Gläubiger seiner Verpflichtung nach, muss er auch die Kosten für das Inkasso tragen. Das Unternehmen erhält den Betrag abzüglich der anteiligen Kosten ausgezahlt.

Im Endeffekt kann der Bereich Inkasso zum Leistungsspektrum des Factoring Unternehmens gehören, das auf diese Weise den Forderungen Nachdruck verleiht, aber auch Kompromisse zum Ausgleich der Rechnungen sucht. Es setzt generell früher an, nämlich bereits mit der Rechnungslegung, und wirkt sich positiv auf die Bilanz und Bonität aus. Dieser Vorteil lässt sich durch die Beauftragung eines Inkasso-Unternehmens nicht erreichen, die offenen Forderungen bleiben bestehen.

Wie berechnen sich Factoring Kosten?

Die konkreten Kosten für ein Factoring Unternehmen hängen von zahlreichen Komponenten ab, wie beispielsweise

  • Umsatzvolumen
  • Rechnungs- und Debitorenstruktur
  • Bonität
  • Art

Entsprechend breit gefächert stellen sich die Angebote dar, die von weniger als 1,0% bis hin zu 10,0% der offenen Forderungen umfassen können. Abhängig vom Umfang der Leistungen berechnen einige Factoring Unternehmen auch Einrichtungsgebühren oder monatliche Pauschalen, die die Abrechnung erleichtern.

In der Regel werden zur Deckung der anfallenden Kosten zwischen 80 und 90 Prozent des Rechnungsbetrages an den Factoring-Nehmer ausgezahlt – die Differenz gilt als Vorfinanzierungsgebühr. Bezahlt der Kunde dann wie vereinbart an das Factoring Unternehmen, behält dieses seine Gebühren ein und leitet den Betrag an das beauftragende Unternehmen weiter.

Die konkrete Höhe der Gebühren hängt wiederum vom Leistungsumfang ab: Ein Inhouse Factoring wird naturgemäß günstiger angeboten als ein Full Service Factoring, ebenso wichtig sind die jeweilige Branche und die Kundenstruktur. Trotz der Kosten, die durchaus 10,0% der offenen Forderungen erreichen können, sind diese explizit im Verhältnis zum Factoring Nutzen abzuwägen.

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Welche Vorteile können Unternehmen realisieren?

Unternehmen können durch dadurch Ihre Liquidität komfortabel erhöhen, da sie nicht erst die Zahlungsziele abwarten müssen, um offene Rechnungen beglichen zu kommen. So lässt sich nicht nur die Eigenkapitalquote verbessern, sondern auch die Bonität und die Bilanz. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Vergabe von Krediten und deren Konditionen aus, wenn beispielsweise Investitionen finanziert werden sollen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das gesamte Thema Forderungsmanagement, das Unternehmen auf die Weise auslagern können: Der Kunde zahlt nicht – das ist dann nicht mehr das Problem des Factoring-Nehmers. Das aufwendige Mahnwesen und die separat zu beauftragenden Inkasso-Maßnahmen werden schon aus eigenem Interesse vom Factoring Unternehmen erledigt.

Forderungsausfälle sind zumindest für die im Factoringvertrag erfassten Debitoren ausgeschlossen.

Vorteile im Überblick:

  • Risikoabsicherung
  • Zahlungsfähigkeit
  • Planungssicherheit
  • Entlastung der Buchhaltung
  • Steigerung der Eigenkapitalquote

Gibt es Nachteile zu beachten?

Diese Dienstleistungen kosten naturgemäß Geld, ein Teil der offenen Forderungen muss demnach an das Factoring Unternehmen abgetreten werden. Diese Kosten fließen wiederum in die Bilanz ein, sie schmälern also das Ergebnis. Ein weiterer Nachteil ist, dass es nicht für alle Branchen geeignet ist oder angeboten wird, zum Factoring Unternehmen bevorzugt B2B-Forderungen übernehmen.

Nachteile im Überblick:

  • Kosten
  • Nur in bestimmten Branchen einsetzbar
  • Nur bei bestimmten Zahlungsbedingungen möglich (Zahlungsziele)
  • Imageschäden und ggf. Beeinträchtigung der persönlichen Beziehung zu Kunden

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Das zeichnet gute Anbieter aus

Einige Kriterien helfen bei der Orientierung auf dem wachsenden Markt:

  • Das Unternehmen sollte spezialisiert sein und beispielsweise auch branchenspezifische Lösungen anbieten.
  • Moderne Anbieter bezahlen die offenen Forderungen sofort zu 100 Prozent, sie verzichten also auf den Einbehalt.
  • Das Leistungsspektrum sollte zum Bedarf passen: Entscheidet sich ein Unternehmen für ein Full Service Factoring, muss auch das komplette Forderungsmanagement abgebildet werden.
  • Ist der Anbieter Mitglied eines renommierten Verbandes, wie dem Deutschen Factoring Verband e.V., kann das als Qualitätssiegel gewertet werden.
  • Über stringente Prozesse hinaus bieten seriöse Unternehmen eine Reihe von begleitenden Leistungen, wie beispielsweise Unterstützung bei der Vertragsgestaltung.
  • Ein Anbieter sollte über ein permanent erreichbares Web-Portal verfügen.

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile des Forderungsverkaufs wird der Nutzen deutlich. Verschiedene Anbieter im Markt ermöglichen Ihnen, Ihre Forderungen zu verkaufen und Ihre Liquidität zu sichern.