Verkehrsschilder im Werkverkehr: Ein Leitfaden für Industriebetriebe zur Steigerung von Sicherheit und Ordnung

Verkehrsschilder | © mrthetrain | unsplash.com

Unternehmen werden heute mit steigenden Anforderungen und komplexen Verkehrsstrukturen konfrontiert. Die verschiedenen Normen und Gesetze sollen nach einer erfolgreichen Implementierung Sicherheit und Ordnung im Werkverkehr gewährleisten. Des Weiteren kann ein effizientes Management die Produktivität und Effizienz steigern. Ein entscheidender Bestandteil dieses innerbetrieblichen Verkehrsmanagements sind Verkehrsschilder.

Das Wichtigste in Kürze

• Verkehrsschilder nehmen im Werkverkehr eine wichtige Rolle ein. Neben mehr Sicherheit und Ordnung können sie den Betrieb außerdem nachhaltig und ressourcenschonend optimieren.
• Mitarbeiter sowie Besucher und Kunden profitieren von einem reibungslosen und sicheren Werkverkehr.
• Es gibt gewisse Anforderungen, die Unternehmen in Sachen Verkehrsschilder im Werkverkehr beachten müssen.

„Nach dem Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) gliedert sich Güterkraftverkehr in den gewerblichen Güterkraftverkehr und Werkverkehr. Gemäß § 1 Abs. 2 GüKG handelt es sich um Werkverkehr, wenn die Beförderungen für eigene Zwecke mit Kraftfahrzeugen, die einschließlich Anhänger ein höheres zulässiges Gesamtgewicht (zGG) als 3,5 Tonnen haben, durchgeführt werden.“ -Bundesamt für Logistik und Mobilität

Die Bedeutung von Verkehrsschildern im Werkverkehr

Verkehrsschilder nehmen im Werkverkehr eine entscheidende Rolle ein. Denn sie gewährleisten stationär Sicherheit und Ordnung. Durch ihren Einsatz als indirektes Kommunikationsmittel weisen sie Mitarbeiter sowie Besucher und Kunden auf innerbetriebliche Verkehrsgegebenheiten hin. Dabei sorgen sie für Klarheit in Umgang mit Vorfahrten, Parkplätzen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und weiteren Gegebenheiten. Auch die Kennzeichnung gewisser Bereiche, in denen besondere Vorsicht geboten ist, trägt zur Vermeidung von Unfällen, Verletzungen und Schäden bei.

Zusätzlich zur präventiven Schadensbegrenzung fördert ein Management des Werkverkehrs eine effiziente Nutzung der Verkehrswege. Durch eine Optimierung des Verkehrsflusses können Unternehmer von Zeit- und Ressourceneffizienz profitieren. Grund hierfür ist, dass durch den Verkehrsfluss Unfälle und Verzögerungen minimiert werden. Außerdem reduzieren klare Anweisungen Staus und sparen Zeit und Kraftstoff. Dies trägt zur Ressourceneffizienz bei, verringert den CO₂ -Ausstoß und senkt Betriebskosten, während die Sicherheit und Produktivität gesteigert werden.

Tipps: Nachhaltigkeit trifft Ressourceneffizienz

Wie bereits erwähnt, können Verkehrsschilder im Werkverkehr nachhaltig und ressourcenschonend arbeiten. Zur allgemeinen Optimierung bezogen auf die Wahl der Verkehrsschilder gibt es folgende Tipps:

1. Nachhaltige Materialien: Es empfiehlt sich, Verkehrsschilder zu wählen, welche aus robusten und witterungsbeständigen Materialien bestehen. Langlebige Vorschrifts-, Gefahren- und Zusatzschilder schonen die betrieblichen Ausgaben sowie die Umwelt.

2. Energieeffiziente Beleuchtung: Im Fall, dass Schilder beleuchtet werden müssen, empfiehlt es sich, auf energieeffiziente LED-Beleuchtung zu setzen. Dies muss dabei nicht zwingend mit Strom, sondern kann ebenso mit Solarenergie betrieben werden. Bewegungssensoren oder Zeitschaltuhren können zusätzlich für mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sorgen.

3. Regelmäßige Wartung: Es empfiehlt sich regelmäßige Wartungen durchzuführen, sodass die Verkehrsschilder in einem einwandfreien Zustand bleiben. Durch dies verlängert man ihre Lebensdauer. Außerdem kann eine Reinigung für eine bessere Reflexion der Schilder sorgen.

Sicherheit garantieren: Richtige Auswahl und Platzierung

Um die erwünschte Sicherheit und Ordnung im innerbetrieblichen Straßenverkehr zu gewährleisten, bedarf die Auswahl und Platzierung der Verkehrszeichen einer sorgfältigen Planung. Bei der Auswahl ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. Dazu gehört … 

• das Erkennen potenzieller Gefahrenstellen, 
• das Festlegen von Geschwindigkeitsbegrenzungen, 
• das Markieren von Vorfahrtsregeln 
• und das Kennzeichnen von Gefahrenstellen.

Im weiteren Verlauf der Planung gilt es, sich mit den gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften auseinanderzusetzen. Diese folgen in Kürze. Vorab ist es wichtig zu realisieren, dass die richtige Platzierung eines Verkehrszeichens entscheidend für die erwünschte Wirksamkeit ist. So sollten die Zeichen nicht nur den Anforderungen entsprechen. Sie sollten außerdem gut sichtbar und strategisch platziert sein, um Mitarbeiter und Fahrer rechtzeitig zu benachrichtigen.

Straßenverkehr: Gesetzliche Anforderungen und Vorschriften

Neben der Frage, ab wann ein Werkverkehr vorliegt, unterliegt der Werkverkehr gewissen gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften. Diese können je nach Bundesland und spezifischer Anwendung variieren. Aus diesem Grund sind eine Nachrecherche sowie eine örtliche Beratung im zuständigen Amt unerlässlich. Neben Behörden können zudem Fachleute für Arbeitssicherheit und Verkehrssicherheit die Effizienz es Verkehrsmanagements prüfen. Die einheitlichen Regelungen und Vorschriften im Einsatz von Verkehrsschildern sind in Deutschland folgende:

1. StVO (Straßenverkehrsordnung): Die Straßenverkehrsordnung legt allgemeine Verkehrsregeln fest, einschließlich der Verwendung von Verkehrszeichen. Sie enthält Vorschriften über Verkehrszeichen sowie ihre Gestaltung.

2. ASR A1.3 (Arbeitsstättenverordnung): Dies ist ein technisches Regelwerk, das Anforderungen an die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz festlegt. Unter den Anforderungen stehen außerdem Regelungen für Betriebsverkehrsflächen. Sie enthält Vorgaben zur Kennzeichnung von Verkehrswegen.

4. DGUV Vorschrift 70 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung): Diese Unfallverhütungsvorschrift legt die Grundsätze für betriebliche Transportanlagen fest. Sie enthält Bestimmungen zur Gestaltung und Kennzeichnung von Verkehrswegen und -flächen.
5. ZTV-SA (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen): Diese Richtlinie regelt Verkehrszeichen und -einrichtungen, die an Arbeitsstätten im Straßenverkehr zur Gewährleistung der Sicherheit eingesetzt werden. Sie ist besonders für Industrien relevant, welche unmittelbar an öffentliche Straßen liegen oder der Firmenverkehr über öffentliche Straßen läuft.

Schulung und Sensibilisierung: Fahrer im Werkverkehr

Nachdem die Verkehrsschilder erfolgreich platziert wurden, gilt es abschließend nur noch die Mitarbeiter zu informieren. Auf Basis einer Schulung beziehungsweise Sensibilisierung können sich die Fahrer besser auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Durch dies wird eine korrekte Anwendung der Verkehrsschilder gewährleistet. Das Schulungsprogramm sollte dabei alle relevanten Aspekte abdecken. Besonders eine Auffrischung der Bedeutung von Schildern ist hier empfehlenswert.