corona Entwicklung der Digitalisierung | © Serpstat | pexels.com  

Wie jeder am eigenen Leib spüren musste, hat die Corona-Pandemie auf jeden Bereich des Lebens große Auswirkungen. Direkter Kontakt wurde auf ein Minimum reduziert, um Infektionen zu vermeiden. Besonders durch Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Grenzen wirkten sich die Regeln auf die ganze Welt aus. Kinder durften nicht mehr in die Schule, der Einzelhandel musste vorübergehend schließen und die Regierung erlaubte einzig Sport alleine als Freizeitaktivität im Freien. Aus diesem Grund trat die Digitalisierung vor allem in der Arbeitswelt stark in den Vordergrund. Es bot vielen Unternehmen die einzige Option, um weiterarbeiten zu können. Der folgende Artikel soll daher beleuchten, wie sich die Digitalisierung aufgrund der Corona-Krise entwickelt hat.

Ein Blick in die Vergangenheit

Es ist beinahe schon erschreckend, wie weit Deutschland in der Digitalisierung hinterherhinkt. Führen Sie sich zum Beispiel vor Augen, dass die Gesundheitsämter ihre Daten zu Corona-Infektionen nach wie vor größtenteils per Fax an das Robert-Koch-Institut übermitteln. Das erklärt auch, weshalb das Institut die Zahlen immer erst am nächsten Tag veröffentlichten konnte.

Vor diesem Hintergrund wird es Sie nicht überraschen, dass Deutschland bei der Umsetzung der digitalen Verwaltung im europäischen Vergleich ganz weit hinten liegt. Deutschland belegt dabei Platz 24 von 28. Nur Ungarn, Kroatien, Griechenland und Rumänien haben schlechtere Platzierungen.

Deutschland bei Digitalsierung auf Rang 24 von 28

Die Gründe dafür sieht die deutliche Mehrzahl der deutschen Unternehmen in dem Mangel an öffentlichen Förderungen. Beinahe alle Konzerne wünschen sich zudem mehr Unterstützung aus der Politik.

Was ändert sich jetzt?

Die Corona-Krise zeigt uns, dass viele alltägliche Prozesse schon längst digital ablaufen könnten. Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen bisher vor einer Umstellung zurückschreckten. Am häufigsten lag das einfach daran, dass Konzerne sparsam mit ihrem Geld umgehen. Daher wägen sie vor großen Ausgaben erst einmal über einen größeren Zeitraum ab, ob diese Investitionen überhaupt sinnvoll sind. Diese Bedenken sind häufig unbegründet, wenn man den Zahlen Glauben schenken möchte. Denn digitalisierte Unternehmen profitieren von einem höheren Gewinn. Was Geschäftsführer und Vorstände vorher lang und breit diskutierten, konnten sie in der Krise nicht länger aufschieben. Die Betriebe mussten sofort handeln, um nicht unterzugehen.

Möglichkeiten der Digitalisierung

Je nach Branche und Größe gab es unterschiedliche Digitalisierungswege. Die häufigsten Umstellungen betreffen:

  • Software
  • Meetings
  • Präsenzpolitik
  • Stationären Handel
  • Werbung

Moderne Software muss neue und alte Herausforderungen beseitigen

Um auf die plötzlichen Einschränkungen zu reagieren, mussten die Unternehmen schnell handeln. Dabei sahen sich viele Konzerne vor der Herausforderung fehlender Programme, die kontaktloses Arbeiten fördern. Natürlich arbeiten gerade in großen Unternehmen die meisten Mitarbeiter digital. Dennoch finden diese Prozesse in verschiedenen Abteilungen getrennt voneinander statt. Da weiß ein Mitarbeiter nicht, was der andere macht. Die fehlende interne Kommunikation fiel besonders während der Kurzarbeit auf, was beinahe die Hälfte aller Unternehmen einführte. Wenn aufgrund von Kurzarbeit oder Kündigung plötzlich Mitarbeiter ausfallen, fehlten zuweilen wichtige Informationen. Diese zu finden, kostete Zeit und Nerven. Moderne Programme, wie eine ERP-Software, lösen solche Zuständigkeitsblasen auf. Vor allem webbasierter Programme verbinden alle betriebswirtschaftlichen Abläufe miteinander. Es gibt ein großes System, in dem Sie die Daten einspeisen. Auf diese haben dann alle Kollegen Zugriff. Diese Umstellung spart langfristig Zeit und Geld, da sie nicht nur Ihre Verwaltungsarbeiten erleichtert, sondern auch eine Übersicht über alle Vorgänge in der Warenwirtschaft mit sich bringt.

Video-Konferenzen statt Meetings und Dienstreisen

Durch die Kontaktsperren mussten Unternehmen wichtige Dienstreisen streichen und Messen konnten nicht wie geplant stattfinden. Dennoch muss der Kontakt zum Kunden und Partner bestehen bleiben. Dies geschieht nun häufiger mithilfe von Video-Konferenzen. Auch innerhalb einer Firma sind moderne Video-Chat-Plattformen nötig, um sich trotz räumlicher Distanzen auf dem neusten Stand zu halten.

Homeoffice statt Präsenzpolitik

Intern entstand die räumliche Trennung häufig aufgrund der Einführung von Homeoffice. Dieses Thema ist nun so stark wie nie zuvor in den Medien. Jedoch arbeiten tatsächlich nur acht Prozent mehr ArbeitnehmerInnen von zu Hause als vor Corona. Das liegt zuweilen daran, dass über 80 Prozent aller Beschäftigten ihre Tätigkeit nicht von zu Hause aus ausüben können.

Hauptgründe für die Nicht-Nutzung vor der Coronakrise

Schaut man auf die ArbeitnehmerInnen, die bereits vor Corona im Homeoffice gearbeitet haben, sieht man allerdings, dass diese ihre Zeit im Homeoffice ausweiten konnten.

E-Commerce statt stationärem Handel

Ein weiterer Trend in der Digitalisierung bestand in der Gründung von Online-Shops. Durch zeitweilige Schließungen sah sich zum Beispiel der Einzelhandel dazu gezwungen, seine Produkte online anzubieten. Dass dieser Markt allgemein sehr erfolgreich lief, zeigen Bestrebungen der Deutschen Post, Pakete sogar Sonntags ausliefern zu dürfen. Durch die begrenzten Freizeitaktivitäten entstand zudem ein hoher Internet-Konsum, der auch die Internetwerbung mehr in den Fokus rückte. Im Gegensatz zu stationärer Werbung, ist sie sehr vielfältig, da es nicht nur Bannerwerbung gibt. Sie können die Ausspielung individuell auf Ihre Kunden abstimmen und auf verschiedene Arten nutzen. Dies gilt sowohl für das B2B, als auch für das B2C-Geschäft.

Fazit

Obwohl es heute schon viele Lockerungen gibt, ist die Corona-Krise noch nicht hundertprozentig überstanden. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Pandemie einen nachhaltigen Effekt auf die Arbeitswelt in Deutschland haben wird. Die Digitalisierung geht in großen Schritten voran. Erfolgreiche Beispiele zeigen, wie Betriebe dadurch ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen und von höheren Gewinnen profitieren. Die vorher weitverbreitete Präsenzkultur in der Arbeitswelt ist aufgelockert. Es bleibt abzuwarten, ob auch nach der Krise in vielen Unternehmen das Homeoffice bestehen bleibt. Das übergreifend positive Fazit, das die Wirtschaft aus der Krise ziehen kann ist, dass viele Konzerne die digitalen Prozesse angenommen haben und auch noch nach der Pandemie fortführen möchten.