transportversicherung Transportversicherung | ©Lê Minh | @pexels.com

Einige Unternehmen transportieren Waren selbst, andere übertragen diese Aufgaben Spediteuren und Frachtführern – doch alle sind daran interessiert, dass das Transportgut wohlbehalten das Ziel erreicht. Leider gibt es dafür keine Garantie, denn Transporte sind generell vielfältigen Risiken ausgesetzt. Umso wichtiger ist eine passende Transportversicherung, die zumindest einen finanziellen Ausgleich schafft.

Tipp: Wir empfehlen Ihnen die Gewerbeversicherungen und Angebote von Finanzchef24. Hier finden Sie die passende Versicherung für Ihr Geschäft.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt unterschiedliche Transportversicherungen. Abhängig davon, welche für Sie die richtige ist, ist die Art Ihrer Tätigkeit.
  • Um Kosten für etwaige Schäden nicht aus der eigenen Tasche zahlen zu müssen, empfiehlt sich eine Transportversicherung.
  • Die Transportversicherung greift unter anderem bei Diebstahl, Beschädigung beim Entladen sowie bei Unfällen des Transportfahrzeuges.

Transportversicherung für Unternehmen

Rohstoffe, Halbfertigzeuge, Produkte – unterschiedlichste Waren strömen rund um den Globus. Doch es sind nicht nur die internationalen Transporte, die eine Absicherung des Transportgutes sinnvoll machen, sondern schon die kleinen Fahrten, die dafür sorgen, dass die Waren an ihren Bestimmungsort gelangen. Verkehrsunfälle, Diebstähle oder Ladeschäden sorgen regelmäßig für Beeinträchtigungen und in der Folge Störungen im Betriebsablauf. Zumindest die Beschädigungen an oder Verluste der Waren lassen sich bedarfsgerecht absichern – hier die relevanten Fakten im Überblick.

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Transportversicherung – was ist das genau?

Auf den Punkt gebracht: Die Transportversicherung bietet Unternehmen Schutz für Transportgüter und -mittel – und zwar in Bezug auf die Gefahren, denen diese bei der Beförderung oder Zwischenlagerung ausgesetzt sind. Dabei ist es unerheblich, ob ein Unternehmen die eigenen Waren selbst transportiert oder dafür eine Spedition beauftragt, ob es sich um Arbeitsmittel oder um Waren handelt: Sobald während des Transportes von A nach B Transportgut beschädigt oder entwendet wird, können die finanziellen Konsequenzen abgefangen werden.

Allerdings gibt es verschiedene Transportarten, für die die Transportversicherer jeweils eigene Produkte entwickelt haben.

Die passende Versicherung für jeden Transport

Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob eigene oder fremde Transportgüter vom Unternehmen selbst oder von einer Spedition befördert werden. Daraus resultieren verschiedene Versicherungsprodukte:

Auto-Inhalt- oder Werkverkehrsversicherung

Diese Transportversicherung greift, wenn Unternehmen eigene Güter und Waren mit eigenen Verkehrsmitteln und Fahrern befördern. Absichern lassen sich unterschiedliche Risiken, wie zum Beispiel den Unfall des Transportmittels, Feuer oder verschiedene Naturereignisse sowie Raub oder Einbruch-Diebstahl. Eine Spielart der Werkverkehrsversicherung ist die Auto-Inhaltsversicherung, mit der sich die regelmäßig in Firmenfahrzeugen transportieren Güter versichern lassen.

Warentransportversicherung

Die Warentransportversicherung kommt zum Tragen, wenn Unternehmen ihre eigenen Waren mit fremden Transportmitteln und von fremden Fahrern transportieren lassen. Für die Warentransportversicherung wird auch gerne der Begriff Güterversicherung verwendet, Voraussetzung ist jedoch in jedem Fall, dass die Beförderung der Güter durch Dritte erledigt wird. Und das aus gutem Grund: Der Frachtführer haftet zwar im Falle einer Beschädigung oder des Verlustes des Transportgutes, aber eben nicht immer und nur in limitierter Höhe. So kann ein Frachtführer zum Beispiel bei Vorlage besonderer Umstände von der Haftung freigestellt werden. Das ist der Fall, wenn das Transportgut von Natur aus empfindlich ist und leicht beschädigt werden kann.

Mit einem Wort: Wollen Unternehmen auf Nummer sicher gehen, schließen sie eine passende Warentransportversicherung ab, die sie unabhängig von den Schadenersatzzahlungen der Spedition macht.

Frachtführer­versicherung

Werden von spezialisierten Unternehmen, also zum Beispiel Speditionen, entgeltlich fremde Waren transportiert, benötigt es eine Frachtführerversicherung. Die Frachtführerversicherung gilt bei Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen sogar als Pflichtversicherung, die letztendlich Sicherheit für die Transportkunden bringen soll. Doch auch bei kleineren Fahrzeugen müssen die Frachtführer Schadenersatz für beschädigte oder abhanden gekommene Transportgüter leisten – auch ohne eigenes Verschulden.

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Was deckt eine Transportversicherung ab?

Mit einer Warentransportversicherung genießen Unternehmen einen optimalen und sehr umfangreichen Versicherungsschutz – es handelt sich nämlich um eine All-Gefahren-Deckung. Die beinhaltet Schäden durch

  • einen Unfall des jeweiligen Transportmittels
  • den Diebstahl des gesamten Fahrzeuges
  • den Einbruch-Diebstahl in das Fahrzeug
  • Schäden beim Be- oder Entladen
  • Brand und Explosion
  • Bruch, Verkratzen, Verbiegen oder Feuchtigkeit
  • Elementarereignisse und höhere Gewalt
  • politische Ereignisse wie Streik, Terror oder Krieg

Die Warentransportversicherung bezieht den kompletten Transportweg in den Versicherungsschutz ein – angefangen bei der Ausgangstür des Unternehmens bis hin zur Eingangstür beim Empfänger der Waren. Das bedeutet, dass auch eine eventuell notwendige Zwischenlagerung abgesichert ist. Bei den meisten Versicherungsgesellschaften sind auch der See- und der Luftweg mit eingeschlossen. Unternehmen können jedoch den Geltungsbereich auf Deutschland oder Europa einschränken oder die weltweite Deckung wählen.

Schadenbeispiele aus der Praxis

Die enorme Bedeutung der Transportversicherung wird am besten anhand einiger Beispiele deutlich:

  • Diebstahl des Fahrzeuges inklusive Ladung – Ein Fachhändler beauftragt eine Spedition mit der Auslieferung von bestellten Elektronikgeräten an einen weit entfernten Käufer. Wegen der langen Dauer der Fahrt muss der Fahrer eine Pause einlegen. Er verlässt das Fahrzeug und verriegelt es vorschriftsmäßig. Trotzdem wird das gesamte Fahrzeug inklusive der Geräte gestohlen. Da der Fachhändler eine Transportversicherung abgeschlossen hatte, die Ware ist schließlich bis zum Geldeingang sein Eigentum, erhält er für die entwendeten Geräte Ersatz.
  • Beschädigungen beim Entladen – Von einem Transportunternehmen werden hochwertige Marmorplatten zur Beförderung übernommen. Durch eine Unachtsamkeit zerbrechen einige dieser Platten beim Entladen und sind für den Empfänger nicht mehr brauchbar. Auch der Ersatz des beschädigten Marmors ist versichert.
  • Unfall des Transportfahrzeuges – Eine Spedition soll Glasplatten auf eine Baustelle befördern. Wegen widriger Witterungsverhältnisse kommt der LKW ins Rutschen und schleudert gegen eine Straßenbegrenzung – die Glasscheiben zerbrechen komplett. Der Frachtführer haftet in diesem Fall jedoch nur im gesetzlichen Rahmen, sodass nur der Zeitwert der Glasscheiben ersetzt wird. Glücklicherweise hat der Großhändler eine eigene Warentransportversicherung abgeschlossen, sodass er die Differenz zum Neuwert der Ware erstattet bekommt.

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Angebote der Transportversicherer – Kosten für die Absicherung

Zunächst entscheidet die gewählte Variante der Transportversicherung über die anzusetzenden Versicherungsbeiträge – hier zwei Beispiele:

  • Warentransportversicherung – Bei der Warentransportversicherung wird die relevante Versicherungssumme anhand des Wertes der zu transportierenden Waren bemessen. In der Regel wird dies als Limit umgesetzt, das Unternehmen mit ihren Transporten ausschöpfen können. Auf dieser Grundlage und abhängig von der Art der Waren berechnet der Transportversicherer Kosten, die für die Absicherung anfallen.
  • Frachtführerversicherung – Im Gegensatz dazu stellt die Frachtführerversicherung auf die gesetzliche Haftung der Frachtführer ab – und damit auf den Zeitwert der Transportgüter. Die wichtigsten Beitragsfaktoren sind deswegen einerseits die Größe des Fahrzeuges, der Geltungsbereich und die Art der zu transportierenden Waren. Die Spannbreite der Versicherungsbeiträge für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen:
    • im Nahbereich 150 km innerhalb Deutschlands von 80 bis 300 Euro
    • innerhalb der Bundesrepublik Deutschland von 100 bis 459 Euro
    • im EWR ohne Krisengebiete von 150 bis 600 Euro

Genauen Aufschluss kann nur ein Vergleich liefern, der die konkreten Gegebenheiten und den Versicherungsbedarf berücksichtigt.

Fazit: Ist eine Transportversicherung sinnvoll?

Sobald Unternehmen Waren transportieren, sollten sie einfach abwägen: Sind sie finanziell in der Lage, eventuelle – und kaum vermeidbare – Transportschäden aus eigener Tasche zu bezahlen? Vor allem bei längeren Transportwegen, die eventuell auch über die deutschen Grenzen hinausgehen, dürfte die Kosten-Nutzen-Rechnung schnell zu Gunsten der Transportversicherung ausgehen. Doch auch kleinere Unternehmen können ihre Risiken durch Transportschäden oder den Verlust von Transportgütern preiswert minimieren und einen umfassenden Service in der Schadensabwicklung in Anspruch nehmen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die eigene Bilanz aus, sondern hinterlässt auch einen professionellen Eindruck bei den Geschäftspartnern.

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