Kaum ein Vertrag wird so häufig gewechselt, wie das bei der Kfz-Versicherung jährlich der Fall ist. Insbesondere Unternehmen mit einem Fuhrpark können auf interessante Modelle zugreifen – hier einige Anregungen für die Recherche.
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Die klassische Kfz-Versicherung
Üblicherweise richten sich die Beiträge zur Kfz-Versicherung, wie auch bei der LKW-Versicherung, nach dem Fahrzeug und seinen Typklassen selbst, dem Versicherungsumfang und dem persönlichen Schadenfreiheitsrabatt: Jedes Jahr, das schadenfrei zurückgelegt wird, führt zu einer höheren Rabattierung – die Prozente reduzieren sich also. Die Rabattstaffeln sind von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich gestaltet, was auch für die schadenbedingte Rückstufung gilt.
Neben der Kfz-Haftpflichtversicherung, die für die Zulassung und Nutzung eines Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr obligatorisch ist, können entweder eine separate Teilkasko- oder eine Vollkasko-Versicherung, deren Versicherungsumfang darüber hinausgeht, vereinbart werden. Als weiterer Baustein lässt sich ein Schutzbrief abschließen – zumindest für Personenkraftwagen, der u. a. die Kosten einer Pannenhilfe abdeckt. Die Deckungskonzepte variieren zwar gesellschaftsabhängig, folgen aber grundlegenden Richtlinien.
Die Beitragsentwicklung – abhängig vom Schadenverlauf
Regelmäßig zum Jahresende werden die Kfz-Versicherungen einem Marktvergleich unterzogen, der oft zu erheblichen Einsparungen führt. Hintergrund ist die unterschiedliche Beitragsentwicklung bei den einzelnen Gesellschaften, die sich dann in teilweise gravierenden Unterschieden am Markt niederschlägt. Ausschlaggebend sind dafür die unterschiedlich zusammengesetzten Vertragsbestände, die die einzelnen Versicherungsgesellschaften verwalten.
Schlagen bei der einen für bestimmte Fahrzeuge oder Kundengruppen enorme Schadenzahlungen zu Buche, können andere Gewinne verzeichnen – entsprechend werden Beiträge angepasst oder günstiger gestaltet. Darüber hinaus können Versicherer mit gezielten Maßnahmen die Akquise von Neuverträgen unterstützen, indem sie beispielsweise die Konditionen für bestimmte Gruppen, die sich auf Fahrzeuge, Alter oder Berufe beziehen, attraktiv gestalten. Alternativ verhindern hohe Beiträge die Abschlüsse von Fahrzeugversicherungen, wenn eine Gesellschaft zum Beispiel keinen Wert auf Fahranfänger oder andere Risikogruppen legt.
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Die gewerbliche Kfz-Versicherung – interessante Modelle
Diese Herangehensweise machen sich einige Gesellschaften aber auch zunutze, um bedarfsgerechte Tarif-Modelle für einen gewerblichen Fuhrpark ab einer bestimmte Fahrzeuganzahl anzubieten: Die Kalkulation erfolgt dann nicht auf der Grundlage von Schadenfreiheits-, sondern von Beitragsklassen. Diese staffeln sich nach Fahrzeugart und -stärke, aber auch dem gewünschten Versicherungsumfang.
Zur Ersteinstufung werden die Schadenverläufe oder Schadenfreiheitsklassen herangezogen, sodass ein einheitlicher Prozentsatz für alle Fahrzeuge ermittelt werden kann, der dann auch für alle weiteren Fahrzeuge, die während der Vertragslaufzeit den Fuhrpark vergrößern, gilt. Zum Ende des Versicherungsjahres wird das gezahlte Beitragsvolumen dem reellen Schadenaufkommen gegenübergestellt: Bleiben die Schadenaufwendungen in einem vereinbarten Rahmen, werden die Prozente für das neue Versicherungsjahr heruntergesetzt. Übersteigen die Schadenzahlungen die Beiträge, muss auch eine Anpassung hingenommen werden.
Das Stückkostenmodell für große Fahrzeugflotten
Unterhält ein Unternehmen eine umfangreiche Flotte, die sich auch aus unterschiedlichen Fahrzeugarten zusammensetzen kann, bietet sich das sogenannte Stückkostenmodell an: Abweichend von allen anderen Tarifierungsgrundlagen werden hier pauschale Preise für die Kfz-Versicherung für einzelne Fahrzeuggruppen festgelegt. Diese Modelle beziehen sich in der Regel auf bestimmte Branchen, wie beispielsweise das Bauhaupt- oder Baunebengewerbe, sodass auch die Schadenentwicklung aller an einem solchen Rahmenvertrag teilnehmenden Flotten insgesamt ausgewertet wird:
Die Anpassungen wegen hoher Schadenaufwendungen können so über Jahre sehr moderat ausfallen – immer in Abhängigkeit des Schadenverlaufs des gesamten Fahrzeugbestandes. Die andere Seite dieser pauschalen Vorgehensweise ist der standardisierte Versicherungsumfang, weder Selbstbeteiligungen noch Deckungskonzepte lassen sich beeinflussen. Trotzdem empfehlen sich diese Flottenmodelle vor allem bei größeren Fuhrparks, da allein aus Verwaltungssicht deutliche Erleichterungen für das Unternehmen zu erreichen sind.
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Berufsgruppen und ausgewählte Berufe – Sondermodelle beachten
Über diese gewerblichen Flottenmodelle hinaus gibt es aber zahlreiche berufsspezifische Rabatte und Rahmenverträge, die die einzelnen Versicherungsgesellschaften in unterschiedlichem Ausmaß einräumen. Aus diesem Grund werden in jedem Vergleichsrechner Angaben zum Beruf abgefragt, so wird die Selektion von vornherein zugeschnitten. Für gewerbliche Kfz-Versicherungen empfiehlt sich jedoch eine weitergehende Recherche, der ein individuelles Aushandeln von Konditionen folgen sollte.
Nicht alle Versicherer befassen sich intensiv mit gewerblichen Fahrzeugversicherungen, sodass die Tarife sich erheblich unterscheiden: Die Spezial-Versicherer überzeugen sowohl von Preis und Leistung her als auch vom Service, der gewerblichen Versicherungskunden angeboten wird. Ausschlaggebend ist schließlich über die reibungslose Schadenabwicklung hinaus auch die professionelle und unkomplizierte Verwaltung von wechselnden Fahrzeugbeständen innerhalb einer Flotte. Der Vergleich zum Jahresende sollte also über die Nutzung eines Online-Vergleichsrechners hinausgehen – es warten erhebliche Vorteile auf Unternehmer mit Fahrzeugflotten.
Fazit – Kfz-Versicherung für Unternehmen
Abweichend von den üblichen Tarifierungsgrundlagen können vor allem gewerbliche Fahrzeugflotten von speziellen Versicherungsmodellen profitieren. Entweder können einheitliche Beitragsklassen oder Stückkosten für bestimmte Fahrzeuggruppen genutzt werden, um die Beitragsberechnung im Rahmen einer Flotte zu erleichtern.
Gleichzeitig bezieht die Schadenauswertung die gesamte Flotte oder Branche ein, sodass die Hochstufungen nach einem Schaden regelmäßig moderat ausfallen bzw. die gesamte Flotte von einem guten Schadenverlauf profitiert. Diese Modelle werden nur von einigen Versicherungsgesellschaften angeboten, die Marktrecherchen zum Jahresende sollten sich bei gewerblichen Flotten also über die Vergleichsrechner im Internet hinaus ausdehnen.