Finanzierung Gewerbeimmobilie Finanzierung einer Gewerbeimmobilie | © Nastuh Abotalebi | unsplash.com

Gewerbeimmobilien spielen branchenübergreifend eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung und den Erfolg des Unternehmens. Die Finanzierung einer Gewerbeimmobilie erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und umfassende Vorbereitung, um mit einem Baudarlehen den Immobilienbestand erfolgreich zu erweitern und die Unternehmensziele umzusetzen.

Was ist eine Gewerbeimmobilie?

Gewerbeimmobilien sind Gebäude, die ausschließlich für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise: 

  • Bürogebäude
  • Einzelhandelsflächen wie Geschäfte oder Einkaufszentren
  • Industriegebäude wie Fabriken oder Lagerhallen
  • Gastronomiebetriebe wie Restaurants oder Hotels
  • Praxen und Kliniken
  • Lagerräume und Logistikzentren

In Hinsicht auf eine Baufinanzierung unterscheiden sich Gewerbeimmobilien vordergründig nicht wesentlich von der einer privat genutzten Wohnimmobilie. Allerdings werden bei der Kalkulation neben dem eigentlichen Sachwert künftige Renditen stärker gewichtet, weshalb bei den zu erstellenden Gutachten das Ertragswertverfahren zur Anwendung kommt.

Die Bedeutung des Eigenkapitals

Das Eigenkapital spielt bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien eine entscheidende Rolle. Banken erwarten in der Regel einen wesentlichen Eigenkapitalanteil, der die Verhandlungsposition gegenüber den Finanzinstituten verbessert und das Risiko finanzieller Engpässe minimiert. Experten gehen davon aus, dass mindestens 20 Prozent Eigenkapital die Konditionen einer Baufinanzierung für Gewerbeimmobilien entscheidend verbessern.

Benötigte Unterlagen für die Finanzierung

Um die Finanzierung für die Gewerbeimmobilie zu finalisieren, sind jedoch folgende Unterlagen erforderlich: 

  • Detaillierte Ertrags- und Finanzplanungen im Businessplan
  • Letzte Jahresabschlüsse sowie betriebswirtschaftliche Auswertungen
  • Dokumente, die die Höhe des Eigenkapitals und die Liquiditätsposition des Unternehmens belegen
  • Informationen zur Bonität des Unternehmens und der Gesellschafter
  • Grundbuchauszug
  • Baupläne und Baugenehmigungen
  • Für bestehende Objekte: Mietverträge, Flurkarten und Versicherungspolicen

Die spezifischen Anforderungen können je nach Finanzinstitut und Höhe des Finanzierungsvolumens unterschiedlich ausfallen. Eine detaillierte Rücksprache mit der jeweiligen Bank ist ratsam, um alle Unklarheiten zu beseitigen. Eine systematische Zusammenstellung der notwendigen Dokumente trägt erheblich dazu bei, den Finanzierungsprozess reibungslos und beschleunigt zu gestalten, vor allem dann, wenn ein Online-Finanzdienstleister wie Baufi24 in den Prozess involviert ist.

Mögliche Risiken bei der Finanzierung

Die Finanzierung einer Gewerbeimmobilie ist mit verschiedenen Risiken verbunden, die die strategische Planung von Unternehmen beeinflussen. Marktschwankungen wie sinkende Nachfrage oder fallende Mietpreise können Ertragsausfälle und Leerstände verursachen, was die Rentabilität negativ beeinflusst. Standortveränderungen, etwa durch ungünstige städtebauliche Entwicklungen oder eine ungenügende Verkehrsverbindung, erhöhen zusätzlich das Risiko.

Unvorhergesehene Instandhaltungskosten, Sanierungen oder Modernisierungen können die finanzielle Planung weiter belasten. Es besteht überdies die Möglichkeit, dass kalkulierte Mieteinnahmen aufgrund zahlungsunfähiger Mieter nicht realisiert werden, was die Liquidität gefährden kann. Deshalb ist eine umfassende Risikoanalyse sowie die Schaffung eines finanziellen Puffers unabdingbar für Kreditnehmer, um den Herausforderungen sicher begegnen zu können.

Voraussetzungen für eine Kreditzusage

Um eine Kreditzusage für eine Gewerbeimmobilie zu erhalten, sind bestimmte Voraussetzungen grundlegend. Eine robuste finanzielle Basis, unterstützt durch ausreichendes Eigenkapital und eine nachhaltige Ertragsprognose, ist entscheidend. 

Auch die Bonität des Unternehmens sowie die der Gesellschafter müssen positiv bewertet werden. Die Bank prüft die Plausibilität des Businessplans und die Machbarkeit der Finanzplanung. Zudem sind Faktoren wie die Marktentwicklung, der Zustand der Immobilie und die Zukunftsfähigkeit des Nutzungskonzepts von hoher Relevanz. Die Erfahrung des Managements trägt ebenfalls zur Entscheidungsfindung bei.

Staatliche Förderprogramme

Verschiedene staatliche Förderprogramme bieten Unternehmen attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Gewerbeimmobilien. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) gewährt zinsgünstige Darlehen für den Erwerb, die Modernisierung oder den Neubau.

Darüber hinaus werden Zuschüsse angeboten, die zielgerichtete Maßnahmen zur energetischen Effizienz oder zur Schaffung barrierefreier Zugänge unterstützen. Diese finanziellen Hilfen tragen dazu bei, die Investitionskosten zu senken und die wirtschaftliche Rentabilität der Projekte zu steigern. Landesförderinstitute und die Industrie- und Handelskammern (IHK) sind ebenfalls Anlaufstellen für umfassende Informationen und individuelle Beratungsangebote.

Fazit

Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien erfordert ein durchdachtes Vorgehen. Kernelemente sind eine ausgewogene Kapitalstruktur, eine präzise Immobilienbewertung und die effektive Nutzung von Fördermitteln. Eine gründliche Analyse potenzieller Risiken und relevanter Einflussfaktoren bildet das Fundament für eine tragfähige Finanzierung.

Durch strategische Planung und fachkundige Beratung können Unternehmen individuelle Finanzierungskonzepte entwickeln. Diese sichern nicht nur die Rentabilität der Immobilie, sondern tragen auch zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts bei, indem sie Liquidität schonen und steuerliche Vorteile nutzen.