finanzberatung Finanzberatung | ©Startup Stock Photos | @pexels.com

Wohin mit dem verdienten Geld? Für viele Unternehmer ist die Antwort klar: Es fließt in den eigenen Betrieb. Doch zu weitsichtigem Handeln gehört es auch, das Kapital zu vermehren – und da das Unternehmen auf einen langfristigen und sicheren Bestand ausgelegt ist, sollte für die Geldanlage nichts anderes gelten. Schließlich geht es nicht zuletzt auch um die eigene Altersvorsorge des Unternehmers. Allerdings braucht er dabei einen Experten an seiner Seite.

Kampf mit niedrigen Zinsen

Eins ist klar: Mit klassischer Zinsanlage kommen Sie nicht weit, die aktuelle Niedrigzins-Phase wird noch lange anhalten. Ihr Geld müssen Sie anders investieren, damit die Inflation das Kapital nicht schrumpfen lässt. Doch was ist die richtige Anlagepolitik, für welchen Zeitraum wird sie ausgerichtet, wie groß darf das Risiko sein? Ein Unternehmer muss sich zuallererst um seine Firma kümmern, nicht beständig um solche Fragen der Geldanlage. Zwei Faktoren sind entscheidend für die Auswahl des Finanzberaters: Vertrauen und Seriosität.

Berufsbezeichnung Finanzberater ist nicht geschützt

Wichtig zu wissen: Die Berufsbezeichnung als Finanzberater ist nicht gesetzlich geschützt. Jeder darf sich so nennen – oder auch Finanzmakler oder Vermögensberater. Andererseits laufen viele Berufe mit geschützter Bezeichnung unter dem Oberbegriff Finanzberater, beispielsweise Versicherungsvermittler, Anlage- oder Rentenberater. Hier sind auch besondere Zulassungen erforderlich. Entsprechend vielfältig sind die beruflichen Qualifikationen, die einer Tätigkeit in diesem Bereich zugrunde liegen können.

Finanzberatung: Seriöse Berater erkennen

Ein seriöser Finanzberater muss mit Zahlen umgehen können – ein entsprechender Abschluss ist da ein guter Hinweis. Zwingend erforderlich ist er aber nicht, denn das nötige Wissen kann durch Fortbildungen erworben werden. Viele Vertriebsfirmen halten es wie der Finanzdienstleister tecis und setzen gern auf Quereinsteiger. Diese werden intern intensiv geschult und von Coaches begleitet, damit sie tecis nach außen vertreten können. Als Unternehmer benötigen Sie in aller Regel eine deutlich komplexere Beratung als nur eine Empfehlung für die passende Versicherung Ihrer Firmengebäude. Wenn Ihr Gegenüber beispielsweise das Zertifikat als „Fachwirt der Finanzberatung (IHK)“ mitbringt, dürfen Sie von fundiertem Wissen ausgehen.

Makler oder Honorarberater?

Gute Indizien für die Seriosität des Finanzberaters sind auch seine Referenzen und Erfahrungen. Eine andere spannende Frage: Wer bezahlt ihn eigentlich? Das sollte für Sie klar zu erkennen sein. Oft handelt es sich bei Finanzberatern um Vermittler, die an einen Partner und dessen Produkte gebunden sind. Von diesem werden sie entlohnt, wenn es zum Abschluss kommt. Transparenz schafft hier Vertrauen: Klärt ein Berater über derartige Geschäftsbeziehungen auf, ist das ein Pluspunkt. Wenn Sie allerdings Wert legen auf größtmögliche Unabhängigkeit in der Beratung, spricht nichts dagegen, dass Sie sich anders orientieren: Es gibt genügend Anbieter auf dem Markt, die Ihnen für die Dienstleistung ein Honorar in Rechnung stellen.

Die Ziele im Blick behalten bei der Finanzberatung

Ob Sie es nun mit einem Makler zu tun haben, der an ein Unternehmen oder mehrere gebunden ist, oder mit einem wirklichen unabhängigen Honorarberater, auf eines sollte der Finanzexperte besonders achten: Wie bei einer privaten Geldanlage kommt es auch bei der Anlage von Unternehmenskapital entscheidend darauf an, welche Ziele damit verfolgt werden. Bevor Sie das Geld Ihrer Firma langfristig binden, muss geklärt sein, ob es tatsächlich für diesen Zeitraum nicht gebraucht wird. Denn womöglich ist ein anderer Weg sinnvoller – zum Beispiel die Investition in die Mitarbeiter. Insbesondere die Digitalisierung macht es erforderlich, die Angestellten ständig auf den neuesten Stand zu bringen. Deutsche Unternehmen scheinen das zum großen Teil erkannt zu haben, denn die Ausgaben für Weiterbildung steigen deutlich. Und da gut ausgebildete Mitarbeiter für ein großes Plus an Produktivität sorgen, profitiert das ganze Unternehmen – inklusive Chef. Der Wertzuwachs schlägt oftmals jede Geldanlage.