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Das Internet hat die Welt des Handels in den letzten Jahren stark verändert. 2013 betrug der Anteil der Online-Einkäufe am Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels bereits 13,1 Prozent, mit steigender Tendenz. In einzelnen Branchen werden heute sogar schon mehr als die Hälfte aller Einkäufe online abgewickelt. Besonders stark vertreten sind hier die Telekommunikationsbranche und der Buchhandel. Die Entwicklung des Onlinehandels ist für Online Verkäufer eine Herausforderung, denn ihre Kunden zahlen nicht bar und die Zahlungsfähigkeit der Kunden ist oftmals nicht gleich erkennbar. Dabei gibt es zur Minimierung der Zahlungsausfälle neben der Adressermittlung ein weiteres effizientes Werkzeug: die Bonitätsprüfung.

Bonitätsauskunft zeigt die Zahlungsfähigkeit eines Käufers

Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens bezeichnet. Dabei ist diese Beurteilung stets eine subjektive Einschätzung des künftigen Zahlungsverhaltens. Die Bonität wurde traditionell bei der Vergabe von Krediten ermittelt, um das Risiko eines Zahlungsausfalls während der Kreditlaufzeit einzuschätzen. Dabei haben Banken ein spezielles Bewertungssystem entwickelt. Inzwischen hat die Bonität eine viel umfangreichere Bedeutung erhalten, denn auch der Abschluss von Mobilfunkverträgen, Mietverträgen für Wohnungen oder die Vereinbarung von Ratenzahlungen orientiert sich an dieser Einschätzung der Zahlungsfähigkeit einer Person.

Die wohl bekannteste Firma, die professionell die Bonitäten von Privatverbrauchern einschätzt, ist die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherheit). Onlinehändler können hier die Bonität ihrer Kunden gegen Gebühr vorab prüfen lassen. Den eigenen SCHUFA-Score abzufragen ist vor allem dann ratsam, wenn z.B. mehrere Kreditanfragen oder auch der Mobilfunkvertrag abgelehnt worden sind.

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Diese Faktoren beeinflussen die Bonitätseinschätzung

Eine gute Bonitätsauskunft ist keine Garantie für eine pünktliche Zahlung in der Zukunft. Dennoch sagt er viel über die Zuverlässigkeit des Schuldners aus. Folgende Faktoren beeinflussen die Bonität:

  • die Höhe des regelmäßigen Einkommens
  • die Summe der regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen wie Miete, Ratentilgungen, Unterhalt, abgeschlossene Verträge, etwa für Handys
  • die Höhe und die Anzahl von abgeschlossenen Darlehen
  • die Anzahl von Girokonten und Kreditkarten, Häufigkeit des Wechsels
  • gekündigte Kredite, nicht eingehaltene Ratenvereinbarungen, Inkasso- und Mahnverfahren, eidesstattliche Versicherungen
  • Kündigungen von Konten durch die Kreditinstitute
  • die Aufnahme in Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte
  • übernommene Bürgschaften
  • vorzeitige Tilgungen von Darlehen

Einträge in die Bonitätsauskunft erlöschen innerhalb vorgegebener Fristen wieder. Gegen fehlerhafte Einträge können Schuldner Widerspruch einlegen.

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Die Aussagen der Bonitätsprüfung

Die SCHUFA, aber auch andere Wirtschaftsauskunfteien, schätzen mit ihrer Bonitätsauskunft die Wahrscheinlichkeit ein, dass einer Zahlungsverpflichtung nachgekommen wird. Dabei gibt es einen allgemeinen Basis-Score, aber auch branchentypische Auswertungen. Für Gläubiger macht es einen Unterschied, ob ein Darlehen pünktlich zurückgezahlt oder ein Handyvertrag bedient werden muss. So bewerten sie das Ausfallrisiko:

  • größer 97,5% Risiko des Zahlungsausfalls sehr gering
  • 95%-97,5% geringes Risiko
  • 90%-95% Risiko zufriedenstellend, leicht erhöht
  • 80%-90% Risiko ist deutlich erhöht, hohes Risiko
  • 50%-80% sehr hohes Ausfallrisiko
  • kleiner als 50% Risiko ist kritisch

Mit Bonitätsauskünften arbeiten

Onlinehändler haben mehrere Möglichkeiten, die Auskünfte über die Bonität ihrer Kunden zu berücksichtigen. Bewährt hat sich der Verkauf an registrierte Kunden, die mit der Angabe ihrer Identität auch die Abfrage von Bonitätsauskünften erlauben. Legen Sie als Unternehmer selbst fest, bis zu welchem (branchentypischen) Scorewert Sie einem Kauf von Waren auf Rechnung zustimmen und ab wann Sie Ratenzahlungen erlauben. So vermeiden Sie auch die Aufnahme von Fake-Kunden und Betrügern in Ihren Kundenstamm.

Auskünfte von Wirtschaftsauskunfteien wie der SCHUFA sind stets nur eine Momentaufnahme und schätzen die künftige Zahlungsfähigkeit von Kunden zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt ein. Eine Garantie für pünktlichen Zahlungseingang bieten sie nicht.

Bonitätsauskünfte sind gebührenpflichtig und somit auch ein Kostenfaktor im Geschäftsbetrieb. Dennoch sind sie ein probates Mittel für die Einschätzung Ihrer Kunden, vor allem dann, wenn Sie höherwertige Produkte auf Rechnung anbieten möchten.

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