© Gina Sanders | Fotolia.com

Das Internet hat in den letzten Jahren die Welt des Handels stark verändert. Inzwischen beträgt der Anteil der Online-Einkäufe am Gesamtumsatz des deutschen Handels über 10 Prozent. In einzelnen Branchen werden heute sogar schon mehr als die Hälfte aller Einkäufe online abgewickelt. Besonders stark vertreten sind hier die Telekommunikationsbranche und der Buchhandel. Mit der Entwicklung des Onlinehandels nimmt die Zahl der Bargeldbewegungen weiter ab, Besteller bleiben stets anonym. Schwierige Zeiten für Verkäufer, denn die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden bleibt für sie ein Risiko. Dabei gibt es zur Minimierung der Zahlungsausfälle neben der Adressermittlung ein weiteres effizientes Werkzeug: die Bonitätsprüfung.

Bonitätsauskunft zeigt die Zahlungsfähigkeit eines Käufers

Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens bezeichnet. Dabei ist diese Beurteilung stets eine subjektive Einschätzung des künftigen Zahlungsverhaltens. Die Bonität wird besonders bei der Vergabe von Krediten ermittelt. Dabei haben Banken ein spezielles Bewertungssystem entwickelt. Doch inzwischen hat eine eigene gute Bonität eine noch viel größere Bedeutung erhalten, denn auch der Abschluss von Mobilfunkverträgen, Mietverträgen für Wohnungen oder die Vereinbarung von Ratenzahlungen orientiert sich an dieser Einschätzung.

Die wohl bekannteste Firma, die professionell die Bonitäten von Privatverbrauchern einschätzt, ist die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherheit). Onlinehändler können hier die Bonität ihrer Kunden gegen Gebühr vorab prüfen lassen. Den eigenen SCHUFA-Score abzufragen, kann sinnvoll sein, etwa wenn mehrere Kreditanfragen oder auch der Mobilfunkvertrag abgelehnt worden sind.

Diese Faktoren beeinflussen die Bonitätseinschätzung

Eine gute Bonitätsauskunft ist keine Garantie für eine pünktliche Zahlung in der Zukunft. Dennoch sagt er viel über die Zuverlässigkeit des Schuldners aus. Folgende Faktoren beeinflussen die Bonität:

  • die Höhe des regelmäßigen Einkommens
  • die Summe der regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen wie Miete, Ratentilgungen, Unterhalt, abgeschlossene Verträge, etwa für Handys
  • die Höhe und die Anzahl von abgeschlossenen Darlehen
  • die Anzahl von Girokonten und Kreditkarten, Häufigkeit des Wechsels
  • gekündigte Kredite, nicht eingehaltene Ratenvereinbarungen, Inkasso- und Mahnverfahren, eidesstattliche Versicherungen
  • Kündigungen von Konten durch die Kreditinstitute
  • die Aufnahme in Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte
  • übernommene Bürgschaften
  • vorzeitige Tilgungen von Darlehen

Einträge in die Bonitätsauskunft erlöschen innerhalb vorgegebener Fristen wieder. Gegen fehlerhafte Einträge können Schuldner Widerspruch einlegen.

Tipp: Nutzen Sie das UnternehmerPortal Bonitätsportal um die Bonität von Firmen und Privatpersonen preiswert online zu prüfen. Mit Hilfe umfangreicher Datenbanken können Sie einfach und schnell Bonitätsauskünfte einsehen.

Die Aussagen der Bonitätsprüfung

Die SCHUFA, aber auch andere Wirtschaftsauskunfteien, schätzen mit ihrer Bonitätsauskunft die Wahrscheinlichkeit ein, dass einer Zahlungsverpflichtung nachgekommen wird. Dabei gibt es einen allgemeinen Basis-Score, aber auch branchentypische Auswertungen. Für Gläubiger macht es einen Unterschied, ob ein Darlehen pünktlich zurückgezahlt oder ein Handyvertrag bedient werden muss. So bewerten sie das Ausfallrisiko:

größer 97,5% Risiko des Zahlungsausfalls sehr gering
95%-97,5% geringes Risiko
90%-95% Risiko zufriedenstellend, leicht erhöht
80%-90% Risiko ist deutlich erhöht, hohes Risiko
50%-80% sehr hohes Ausfallrisiko
kleiner als 50% Risiko ist kritisch

Mit Bonitätsauskünften arbeiten

Onlinehändler haben mehrere Möglichkeiten, die Auskünfte über die Bonität ihrer Kunden zu berücksichtigen. Bewährt hat sich der Verkauf an registrierte Kunden, die mit ihrer Angabe der Identität auch die Abfrage von Bonitätsauskünften erlauben. Legen Sie als Unternehmer selbst fest, bis zu welchem (branchentypischen) Scorewert Sie einem Kauf von Waren auf Rechnung zustimmen und ab wann Sie Ratenzahlungen erlauben. Vermeiden Sie so auch die Aufnahme von Fake-Kunden und Betrügern in Ihre Kundendatei.

Auskünfte von Wirtschaftsauskunfteien wie der SCHUFA sind stets nur eine Momentaufnahme und schätzen die künftige Zahlungsfähigkeit von Kunden ein. Eine Garantie für pünktlichen Zahlungseingang bieten sie nicht. Die Auskünfte sind gebührenpflichtig und somit ein Kostenfaktor. Dennoch sind sie ein gutes Mittel für die Einschätzung Ihrer Kunden, vor allem dann, wenn Sie höherwertige Produkte auf Rechnung anbieten möchten.

Tipp: Nutzen Sie das UnternehmerPortal Bonitätsportal um die Bonität von Firmen und Privatpersonen preiswert online zu prüfen. Mit Hilfe umfangreicher Datenbanken können Sie einfach und schnell Bonitätsauskünfte einsehen.