betriebsübernahme Betriebsübernahme | © Drew Beamer | unsplash.com

Für Existenzgründer, die ein eigenes Unternehmen leiten möchten, bietet sich im Rahmen einer Unternehmensnachfolge die Möglichkeit, einen bereits auf dem Markt eingeführten Betrieb zu übernehmen, die Betriebsübernahme. Die Frage ist, wie sie Informationen erhalten, die Auskunft über eine beabsichtigte Betriebsübergabe enthalten. Neben Annoncen in Branchenmagazinen und dem Wirtschaftsteil mancher Zeitungen sind Unternehmensbörsen geeignete Quellen.

In den vorhergehenden Artikeln zu diesem Thema wurde auf Unternehmensbörsen wie nexxt-change oder die Deutsche Unternehmerbörse (dub) hingewiesen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Firmeneigentümer, die einen Nachfolger suchen und Existenzgründer, die einen Betrieb übernehmen möchten, zusammenzubringen. Börsen dieser Art bieten eine Fülle nützlicher Dienstleistungen und Informationen. Allerdings richtet sich das Angebot ausschließlich an solche Geschäftsleute, die sich ernsthaft mit dem Gedanken tragen einen Betrieb im Rahmen einer Unternehmensnachfolge zu übernehmen. Jenen, die diese Voraussetzung erfüllen, ist der Besuch dieser Börsen unbedingt zu empfehlen.

Betriebsübernahme: Unternehmergeist gefragt

In manchen Punkten ähneln sich die Voraussetzungen für Existenzneugründung und Übernahme eines Unternehmens. Hier wie dort muss sich der Investor fragen, wie er sein Vorhaben finanzieren kann, über welche unternehmerischen Qualitäten er verfügt und wo er bei Bedarf fachkundigen Rat einholen kann. Dennoch gibt es einige Unterschiede, die beachtet werden sollten. So findet derjenige, der einen Betrieb übernimmt, Verhältnisse vor, mit denen er zumindest eine Zeitlang zurechtkommen muss. Anders als bei einer Neugründung, wo er Abläufe von Beginn an nach eigenen Vorstellungen festlegen kann, gibt es in einem Übernahmebetrieb mitunter seit Jahren existierende Strukturen. Diese zu verändern oder gar abzuschaffen, bedeutet unter Umständen sich mit Widerstand konfrontiert zu sehen, sei es vonseiten der Belegschaft. durch behördliche Auflagen oder Altverträge mit Lieferanten und Kunden des Unternehmens. Hinzu kommen womöglich Erwartungen des Vorgängers, der seine eigene Vorstellung davon hat, wie die Firma weitergeführt werden soll.

Kein normaler Geschäftsvorgang

In der Regel bedeutet die Veräußerung eines Betriebs im Rahmen einer Unternehmensnachfolge für den bisherigen Besitzer mehr als einen nüchternen Geschäftsvorgang. Unter Umständen verbindet er damit emotional begründete Erwartungen, etwa weil er eine bislang bestehende Unternehmenstradition fortgeführt haben möchte. Dies sollten Existenzgründer, die sich mit dem Gedanken tragen eine Nachfolge anzutreten berücksichtigen und bereits im Vorfeld überlegen, wie sie mit damit umgehen möchten. Hinzu kommt, dass Alteigentümer mitunter dazu neigen, ihr Unternehmen in einem besonders positiven Licht darzustellen. Das ist nur verständlich, denn oft stellt der Betrieb für sie ihre herausragende Lebensleistung dar und zudem treten sie auch noch als Verkäufer auf. Um eine realistische Ermittlung des Kaufwerts zu erhalten, sollte unbedingt eine dritte Meinung von fachkundiger neutraler Seite eingeholt werden.

Zu den Vorteilen, die der Antritt einer Unternehmensnachfolge mit sich bringt, zählt vor allem der Umstand, dass der Betrieb bereits auf dem Markt etabliert ist und in der Regel über einen festen Kundenstamm verfügt. Zudem kann der Nachfolger von den Erfahrungen seines Vorgängers profitieren und hat unter Umständen eine Belegschaft an seiner Seite, die das Geschäft kennt, mit den Gegebenheiten vertraut ist und nicht erst eingearbeitet werden muss.

Businessplan ist Pflicht

Auch bei einer Firmenübernahme kommen Unternehmensnachfolger nicht um die Erstellung eines Businessplans herum. Anders als bei der Neugründung einer Existenz, dienen in diesem Fall jedoch die bereits verfügbaren Zahlen als Grundlage für Umsatz- und Gewinnerwartung. Zudem sollten sich Nachfolger bereits im Vorfeld der Übernahme Gedanken um die Führung und Ausrichtung ihres künftigen Unternehmens machen. Das gilt im Übrigen auch für angehende Firmenbesitzer, die ihre Nachfolge als Erbe antreten. Sich mit dem, was der Vorgänger erreicht hat zu begnügen ist keine Option, denn im Geschäftsleben bedeutet Stillstand in Wahrheit Rückschritt.

Fazit Betriebsübernahme:

Eine Unternehmensnachfolge anzutreten kann für Existenzgründer einen gangbaren Weg zum eigenen Unternehmen darstellen. Nachfolgebörsen stellen in diesem Zusammenhang eine nützliche Informationsquelle dar. Sie bieten eine seriöse Möglichkeit der Kontaktaufnahme und eine Reihe nützlicher Dienstleistungen, die mit diesem Thema in Zusammenhang stehen. Derjenige, der einen Betrieb übernimmt, sollt sich jedoch darüber im Klaren sein, dass er als Nachfolger ebenso über unternehmerische Qualitäten verfügen muss wie derjenige, der mit seiner Selbständigkeit bei Null anfängt. Mit diesem Beitrag endet die kleine Reihe um Unternehmensverkauf und Unternehmehmensnachfolge sowie Unternehmensnachfolgebörsen und Betriebsübernahme.