Im Gegensatz zur Betriebshaftpflichtversicherung konzentriert sich die Berufshaftpflichtversicherung auf Vermögensschäden, die in erster Linie durch fehlerhafte Beratungs-, Planungs- oder Behandlungsleistungen verursacht werden. Mit Konzepten, die auf die einzelnen freien Berufe und das konkrete Tätigkeitsprofil zugeschnitten werden, antwortet die Versicherungswirtschaft auf das Haftungspotenzial der freien Berufe.
Tipp: Wir empfehlen Ihnen die Gewerbeversicherungen und Angebote von Finanzchef24. Hier finden Sie die passende Versicherung für Ihr Geschäft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Abgrenzung zwischen Berufshaftpflicht-, Betriebshaftpflicht- und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ist wichtig für den optimalen Schutz.
- Die Berufshaftpflichtversicherung ist jedem Freiberufler, Selbstständigen oder KMU zu empfehlen und in vielen Fällen essentiell.
- Im Falle einer fehlerhaften Leistungserbringung, haftet die Berufshaftpflichtversicherung auch für entstehende Umkosten.
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Was kann eine Berufshaftpflichtversicherung?
Ob Freiberufler, Selbstständiger oder gewerbetreibender Mittelständler. Die Berufshaftpflichtversicherung schützt Sie davor Schadenersatzforderungen selbst tragen zu müssen. Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer, jemanden im Zuge Ihrer Tätigkeit verletzt oder auch finanziell benachteiligt haben, müssen Sie für den entstandenen Schaden geradestehen. Eine Berufshaftpflichtversicherung ist aus vielerlei Gründen wichtig. Verletzen Sie nämlich jemanden durch Ihr Verschulden, können Sie ohne Versicherungsschutz Ihren Laden schließen. Die Kosten sind in diesem Fall zu hoch. Sie haften als Einzelunternehmen infolgedessen mit Ihrem privaten Vermögen. Also ist die Berufshaftpflicht eine Versicherung auf die Sie angewiesen sind.
Für wen ist eine Berufshaftpflichtversicherung geeignet?
Wie aus dem vorhergehenden Absatz zu entnehmen ist, haben wir bereits die Empfehlung ausgesprochen sich für den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung zu entscheiden. In diesem Fall sind Sie abgesichert, sofern es sich um Personen- und Sachschäden oder Vermögensschäden handelt. Doch nicht nur doch Unfälle oder Fahrlässigkeit können Schäden entstehen. Beispielsweise Berufe die beratend tätig sind, wie Anwaltskanzleien. Sollten Vermögensschäden entstehen, durch Ihre falsche oder unzureichende Beratung, haften Sie schnell für Schäden.
Gesetzlich vorgeschrieben ist die Berufshaftpflichtversicherung für die im Folgenden aufgeführten Berufe (ohne den Nachweis einer Berufshaftpflicht erfolgt keine Zulassung Ihrer Berufung nachzugehen):
- Rechtsanwälte und Notare
- Steuerberatungskanzleien und Wirtschaftsprüfer
- Ärzte
- Versicherungsvermittlungen
- Immobiliendarlehensvermittler
Gesetzlich sind Sie also in diesen Fällen verpflichtet eine Berufshaftpflicht nachweisen zu können. Darüber hinaus empfiehlt es sich dennoch eine zu haben, da es vorkommen kann, dass Ihre Kunden diese Sicherheit als Grundlage für die Zusammenarbeit voraussetzen.
Es gibt verschiedene Herangehensweisen und Möglichkeiten, die Sie je nach Tätigkeit und Risiko haben. Im nächsten Absatz erläutern wir diese.
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Was wird bei einer Berufshaftpflichtversicherung geschützt?
Wie vorweggenommen kann Sie ein Schaden an Dritten Ihre Existenz als Gewerbetreibender in Gefahr bringen. Besonders zu erwähnen ist die Tatsache, dass die Berufshaftpflichtversicherung in regelmäßigen Abständen an Sie gestellte Forderungen auf Richtigkeit überprüft. Sind die Ansprüche aus der Luft gegriffen und Sie hatten Anwaltskosten zu tragen, um den Sachverhalt zu klären, übernimmt die Berufshaftpflichtversicherung diese Kosten und wehrt somit die Ansprüche Dritter ab.
Welche Leistungen sind inbegriffen?
- Haftungsfall – Entstehende Kosten werden von der Versicherung getragen
- Rechtmäßigkeitsprüfung – Die Korrektheit der gestellten Ansprüche werden geprüft
- Abwehr – Übernahme von Rechtskosten im Falle unrechtmäßiger Ansprüche
Welche Personen sind geschützt?
- Ihre Person als Freiberufler, Selbstständiger oder Unternehmer
- Alle im Rahmen der Erwerbstätigkeit beteiligten Mitarbeiter
- Reinigungskräfte und andere Hilfskräfte
Schadenbeispiele der Berufshaftpflichtversicherung
Entwickler
Freiberufler im IT Bereich können bei der Entwicklung von Apps oder Websites Fehler unterlaufen. Ein unmittelbarer Fehler, der zu Umsatzeinbußen beim Kunden führt, sind trotz schnell behobenem Fehler zu ersetzen. Kosten die daraus entstehen, um beispielsweise die Nutzer über einen Fehler zu informieren (Schreiben aufsetzen, versenden, Bankgebühren etc.), werden von der Berufshaftpflichtversicherung übernommen.
Druckfehler
Ein Unternehmen verfasst monatlich ein Unternehmensmagazin. Für die Erstellung und den Druck haben Sie einen Freiberufler beauftragt. Dieser hat allerdings fehlgeleitete Informationen in Druck gegeben. So müssen Sie als Unternehmen das Magazin widerrufen und das korrekte in Druck geben. Die Kosten werden dem Freiberufler in Rechnung gestellt.
Unternehmensberatung
Wenn Sie als Unternehmensberater beauftragt werden eine gründliche Analyse anzuschlagen und Ergebnisse zu liefern, Sie dabei aber eine fehlerhafte Berechnung zu Grunde legen, entsteht ein erheblicher Schaden beim Kunden. So bleibt der geplante Absatz aus und so muss das Unternehmen weitere Maßnahmen ergreifen den Absatz wie gewünscht zu erreichen. Die Mehrkosten, die durch nötige Maßnahmen den Absatz zu steigern, entstehen übernimmt Ihre Berufshaftpflichtversicherung.
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Berufshaftpflichtversicherung anschaulich erklärt
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=YNtSVeNqFUs
Geldwerte Schäden effektiv abfangen
Dritte können nicht nur aus dem normalen Geschäftsbetrieb heraus fahrlässig oder grob fahrlässig geschädigt werden, vor allem die Beratungs- und Planungsleistungen, aber auch Behandlungen durch Angehörige der Heilberufe müssen gesondert betrachtet und versichert werden.
Diese speziellen Haftpflichten befassen sich bevorzugt mit geldwerten Schäden und werden deswegen auch unter dem Begriff Vermögensschadenhaftpflichtversicherung geführt. In Deutschland bedient nur ein kleiner Teil der Versicherungsgesellschaften das Feld der Berufshaftpflichtversicherungen, trotzdem variieren die Angebote nicht nur hinsichtlich der Beiträge, sondern auch in den Deckungskonzepten. Ein Kosten und Nutzen Vergleich der Berufshaftpflichtversicherung lohnt sich.
Bei einer Recherche sind die vielfältigen Rahmenverträge, die die speziellen Berufsverbände für ihre Mitglieder ausgehandelt haben, mit einzubeziehen. Diese sind teilweise an der gesetzlich geforderten Mindestabsicherung ausgerichtet, die zur Zulassung bei Kammerberufen nachgewiesen werden muss.
Speziellen Versicherungsbedarf freier Berufe abdecken
So vielfältig die freien Berufe sind, so individuell müssen die Versicherungskonzepte zugeschnitten werden: Erledigt ein Architekt nicht nur die Planung von Bauvorhaben, sondern begleitet er seine Kunden bis zur Schlüsselübergabe, benötigt er einen umfangreicheren Versicherungsschutz, da sich das Potenzial für Fehler komplexer gestaltet.
Führt ein Dermatologe in seiner Praxis ambulante Operationen durch, muss er naturgemäß mehr für seine Berufshaftpflicht bezahlen als sein Kollege, der darauf verzichtet. Steuerberater, die ausschließlich Privatpersonen betreuen, gehen ein geringeres Risiko ein, Vermögensschäden in Größenordnungen zu verursachen, als dies bei der Begleitung von großen Unternehmen der Fall ist:
Wird hier beispielsweise der Termin für den Widerspruch zu einem Steuerbescheid verpasst oder eine Möglichkeit der Steueroptimierung fehlerhaft genutzt, kann es richtig teuer werden. Gleiches gilt für Ärzte im Allgemeinen, Ingenieure, Heilpraktiker und Psychotherapeuten
Um die Regulierung berechtigter Schadenersatzansprüche sicherzustellen, müssen deshalb viele freie Berufe eine Berufshaftpflichtversicherung nachweisen, bevor sie überhaupt ihre Tätigkeit aufnehmen dürfen.
Vielfältige Funktionen der Berufshaftpflicht bedenken
Selbst wenn der Abschluss einer geeigneten Berufshaftpflichtversicherung nicht zur Ausübung eines freien Berufes vorgeschrieben ist, empfiehlt sie sich in jedem Fall: Sieht sich nämlich ein Freiberufler mit Schadenersatzansprüchen Dritter konfrontiert, kann er sich auf einen passiven Rechtsschutz verlassen.
Die Berufshaftpflicht prüft zunächst die Rechtmäßigkeit der Ansprüche dem Grund und auch der Höhe nach. Gerade im Bereich der geldwerten Schäden ist die Nachweisführung sehr schwierig, eingeschaltete Sachverständige oder umfangreiche Verfahren sind hier an der Tagesordnung – und gehören in die Zuständigkeit des Versicherers, so lange kein Vorsatz vorliegt.
Als Versicherter kann der Freiberufler davon ausgehen, dass seine Berufshaftpflichtversicherung in seinem Sinne agieren und seine Interessen notfalls auch vor Gericht durchsetzen wird. Sind die Ansprüche jedoch berechtigt, werden sie reguliert. Das finanzielle Risiko aus fahrlässig oder grob fahrlässig verursachten Fehlern wird also auf den Versicherungsbeitrag und eine eventuelle Selbstbeteiligung begrenzt und damit kalkulierbar.
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Sonderform: Persönliche D&O-Police als Entscheidungsträger abschließen
In größeren Unternehmen unterliegt auch das Management einer speziellen Haftung: Werden hier Entscheidungen zum Nachteil des Unternehmens getroffen, versäumt oder aus anderen Gründen unterlassen, unterliegen sind die verantwortlichen Personen dafür haftbar zu machen.
Um dieses Risiko zu minimieren, empfehlen sich die speziellen Vermögensschadenhaftpflichten für “Directors and Officers”, die die geldwerten Schäden auffangen. Wegen des enormen Risikos sind die Bedingungen und die Annahmekriterien deutlich restriktiver. Die Entscheidungsträger dürfen keine gravierenden Beteiligungen am Unternehmen haben und müssen mit einer erheblichen Selbstbeteiligung bzw. einer Deckelung der versicherbaren Summen rechnen. Darüber hinaus ist die umgekehrte Beweislast im Schadensfall zu beachten. Trotzdem ist eine solch spezielle Absicherung zu überdenken, um das Haftungspotenzial effektiv zu reduzieren.
Vom allgemeinen Haftpflichtrisiko trennen
Bei der Recherche einer geeigneten Berufshaftpflichtversicherung können verschiedene Versicherungsvergleiche genutzt werden, die zunächst mit Hilfe eines umfangreichen Fragenkatalogs den Versicherungsschutz auf den konkreten Bedarf zuschneiden.
Die Versicherungskonzepte sind zwar nicht so komplex, wie das beispielsweise bei einer Betriebshaftpflichtversicherung der Fall ist, trotzdem empfiehlt es sich, die einzelnen Ein- und Ausschlüsse Punkt für Punkt gegenüberzustellen.
Im Bedarfsfall sollte der Versicherungsumfang auf das jeweilige Geschäftsfeld abgestimmt werden, dies geschieht sinnvollerweise im direkten Kontakt mit dem in Frage kommenden Versicherer. In vielen Fällen wird an dieser Stelle die Betriebshaftpflichtversicherung, die sich mit dem gängigen Haftpflichtrisiko befasst, gleich mit besprochen: Es handelt sich aber immer um zwei verschiedene und voneinander unabhängige Verträge.
Fazit – Berufshaftpflichtversicherung exakt zuschneiden
Neben einer gängigen Betriebshaftpflichtversicherung benötigen freie Berufe einen weitergehenden Versicherungsschutz für Fehler, die bei Beratungs-, Planungs- oder Behandlungsleistungen auftreten können. In der Regel handelt es sich dabei um geldwerte Schäden, die fahrlässig oder grob fahrlässig Dritten zugefügt werden.
Bei der Auswahl einer Berufshaftpflichtversicherung spielt wiederum die genaue Tätigkeit neben dem Haftungspotenzial, das wichtig für die zu versichernden Summen ist, die entscheidende Rolle. Die schlankeren Versicherungskonzepte erleichtern den Vergleich, der sich trotzdem sowohl auf Inhalt als auch den Beitrag beziehen sollte. Nur so können Freiberufler ihr finanzielles Risiko aus Schadenersatzforderungen effektiv minimieren.
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