Amazon ist das Maß aller Dinge im Online-Handel. Im Jahr 2020 lag der Umsatz des Online-Kaufhauses mit 386 Milliarden USD unangefochten vor Alibaba aus China, das im Vergleichszeitraum „nur“ einen Umsatz von umgerechnet 190 Milliarden USD generieren konnte. Rund 55 Prozent aller weltweiten Einkäufe werden direkt über Amazon abgewickelt. Die Kooperation mit Amazon lohnt sich für Unternehmen auch in Deutschland, denn mit rund 17 Millionen aktiven Kunden ist Amazon für deutsche Käufer die erste Adresse bei ihrer Kaufentscheidung.
Das Online-Kaufhaus fördert die Kooperation mit Drittanbietern
Amazon bietet Händlern verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit und unterstützt seine Geschäftspartner auch bei ihrem Tagesgeschäft. Bei dieser Art von Kooperation handelt es sich um eine klassische Win-win-Situation, denn die Drittanbieter tragen zur angestrebten Produktvielfalt bei. Etwa 60 Prozent der Artikel werden nicht von Amazon selbst verkauft.
Daran erinnert der Unternehmensname, denn das 1994 von Jeff Bezos gegründete Online-Kaufhaus wurde von der Vision getragen, ein Portfolio an Waren anzubieten, das so verzweigt ist wie der für seine mächtigen Seitenarme bekannte südamerikanische Strom Amazonas mit dem größten Wasservolumen der Welt.
Fünf Tipps für den Warenverkauf auf Amazon
Wer als Online-Shop bzw. Unternehmen seine Produkte auf Amazon verkaufen möchte, kann von der Autorität und dem Vertrauen profitieren, das Amazon durch seine kontinuierliche, erfolgreiche Unternehmenspolitik auf der ganzen Welt aufgebaut hat. Für die Kooperation mit Amazon finden Sie hier mehr Informationen. Wir vom Unternehmerportal geben fünf Tipps, um die Weichen für den Erfolg richtigzustellen und typische Fehler zu vermeiden, die ernste Konsequenzen nach sich ziehen können.
Einhaltung der Amazon-Richtlinien im Detail
Die Zusammenarbeit mit Drittanbietern kann für Amazon nur eine Win-win-Situation sein, wenn die freien Händler die hohen Qualitätsanforderungen des Platzhirsches erfüllen. Andernfalls fallen die Probleme, die mit schlechten Kauferfahrungen bei Drittanbietern einhergehen, auf den Marktführer zurück, unter dessen Dach die Transaktionen abgewickelt werden. Amazon tut viel dafür, unabhängige Marktakteure beim Verkauf und bei der Promotion zu unterstützen.
Andererseits sind die Anforderungen an Drittanbietern in puncto Lieferzeiten, Verlässlichkeit und Produktplatzierung hoch. Zahlreiche Details gibt der Spitzenreiter direkt vor, während Verstöße gegen die Amazon-Richtlinien schnell mit einer temporären Sperre geahndet werden. Bei mehreren oder schwerwiegenden Bruchlinien ist ein dauerhafter Ausschluss möglich. Um Konflikte zu vermeiden, müssen die Anforderungen von Amazon wie ein Verbot von Werbeaktionen, die Vorgaben zum Bild sowie zur Qualität und Originalität von Produkten entsprechend ernst genommen werden. Wie Google bei den Suchmaschinen gibt Amazon im Online-Handel den Takt vor.
Amazon-SEO richtig gemacht
Viele Unternehmer bringen Erfahrungen in puncto Suchmaschinenoptimierung (SEO) mit. Amazon-SEO sollte schon deshalb betrieben werden, weil die Anzahl der Käufer, die direkt über die Suchmaschine von Amazon nach Amazon-Produkten suchen, größer ist als die Anzahl der Käufer, die eine vornehmen. Amazon-SEO funktioniert im Grundsatz ähnlich wie eine Optimierung speziell für Google. Dennoch gibt es Besonderheiten, die Marktakteure beherzigen sollten.
Dazu gehört zunächst, dass es auf Amazon keine Rolle spielt, wie oft ein Keyword genannt wird. Das Einzige, was zählt, ist die Tatsache der Erwähnung. Experten empfehlen eine breite Streuung wichtiger Keywords in der Produktplatzierung einschließlich wichtiger Suchphrasen (Longtails), die darüber hinaus im Produkttitel, in den Bulletpoints, in der Produktbeschreibung und im Amazon Seller Central vorkommen sollten. All dies ermöglicht eine breite Abdeckung der wichtigsten Suchbegriffe.
Durch die ausschließliche Konzentration auf die Kaufabsicht rücken marktrelevante Kennzahlen wie die Conversion-Rate neben der CTR in den Vordergrund. Ferner achtet Amazon bei der Gewichtung auf Indikatoren wie die Stornorate, Quote verspäteter Lieferungen und den Anteil an Mängeln. Anders als bei Google wirkt sich bezahlte Werbung direkt auf das organische Ranking aus, sodass SEA und SEO bei Amazon Hand in Hand einhergehen. Dafür gibt es im Gegensatz zu Google bei Amazon in puncto Off-Page-Maßnahmen wie den Linkaufbau nur eine indirekte Rückkopplung auf die Suchmaschinengewichtung.
Zündende Produktplatzierung
Wer Produkte verkaufen möchte, sollte auffallen, überzeugen und die Kunden begeistern. Das AIDA-Modell, das sich aus den Initialen für die Begriffe Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Wunsch) und Action (Kauf) zusammensetzt, bietet erste Hinweise darauf, wo Kunden auf der Customer Journey abgeholt werden können. Außerdem empfiehlt es sich, bei der Verkaufsstrategie die Vorteile des Produkts hervorzuheben, da die Erfahrungen in der Verkaufspsychologie gezeigt haben, dass die Frage nach dem Warum für Kunden bei der Kaufabsicht letztendlich ausschlaggebend ist. Damit zählt der „Reason Why“ mehr als der „Reason What“ oder der „Reason How“.
Bei der Gestaltung der Produktplatzierung ist das Produktbild das Herzstück, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Entsprechend sollte sich das Produkt im Bild von seiner besten Seite zeigen. Faktoren wie die richtige Größe und eine hohe Auflösung sind selbstverständlich. Darüber hinaus gibt es eine Reihe an nützlichen Features, um die Kundenerfahrung bei der Bildbetrachtung zu unterstützen. Beispiele dafür sind Lupe, Zoom, Perspektivwechsel und Drehungen.
Beim textbasierten Content empfiehlt sich eine anschauliche, einfache, lebendige und aktive Sprache. Die Handlungsaufforderung CTA sollte enthalten sein, da diese die Verkaufsquote spürbar erhöhen kann. Dies gilt besonders dann, wenn diese an der richtigen Stelle platziert und zündend verfasst ist. Bulletpoints sollten ebenfalls vorhanden sein, da viele User sich hauptsächlich an ihnen orientieren. Hierin sollten die wichtigsten Eigenschaften und Argumente des Produktes enthalten sein, wie auch das Alleinstellungsmerkmal sowie das Zubehör.
Outsourcing durch Amazon
Bei Amazon können die selbstständigen Anbieter wählen, ob sie ihre Ware selbst verschicken möchten oder Amazon diesen Vorgang abwickeln lassen. Als Richtwert kursiert in der Branche die Zahl von 40 Verkäufen, ab der sich Kosten und Nutzen für diesen Service rentieren. Wer die Lagerung, den Kundenservice und den Versand an Amazon überträgt, nutzt dafür die von Amazon bereitgestellte Dienstleistung Fullfillment by Amazon (FBA).
Neben der Zeitersparnis als entscheidendes Argument bietet die Dienstleistung Unternehmen den Vorteil, dass Kunden dadurch in den Genuss der Vorzüge durch Amazon Prime kommen, die viele Kunden zum Kauf beim Branchenprimus motiviert.
Vielfältige Bezahlmöglichkeiten
Noch immer wird das Angebot an Bezahlmöglichkeiten von vielen Inhabern von Online-Shops unterschätzt. Dabei haben sich die Bezahlmöglichkeiten in den letzten Jahrzehnten erheblich ausdifferenziert und viele Kunden wechseln zum nächsten Anbieter, wenn sie die von ihnen bevorzugte Bezahlmöglichkeit nicht finden. Schließlich liegt das nächste Angebot im Online-Handel nicht viel mehr als einen Klick entfernt.
Abgedeckt gehören folglich klassische Bezahlmethoden wie die Überweisung, Lastschrift und die Kreditkarte. Immer mehr Kunden nutzen den Komfort einer Bezahlung über das Internet durch Klarna und vor allem PayPal. Andere Optionen wie Paysafecard gelten wegen der ausgeprägten Verschlüsselung als besonders sicher. Kryptowährungen fristen selbst im Internet noch ein Nischendasein. Neben PayPal ein Must-have ist auf Amazon die Bezahlmöglichkeit Amazon Pay, die viele Kunden auf Amazon voraussetzen.